Cegléds Zweite Bürgermeisterin Àgota Hegedüs empfing kürzlich eine 10-köpfige Delegation der evangelischen Erlöserkirche Mühldorf im Rathaus der 70 km südlich von Budapest gelegenen ungarischen Partnerstadt. Sie hieß die Gäste herzlich willkommen und freute sich über die nun schon elf Jahre währenden guten Beziehungen zwischen den beiden Kommunen, die sie in die insgesamt acht Städtepartnerschaften Cegléds einordnete. Ebenfalls zufrieden mit den über ein Jahrzehnt existierenden freundschaftlichen Kontakten zwischen der Mühldorfer Gemeinde und Evangelischen Lutherischen Kirche Cegléd zeigte sich auch die deutsche Partnerschaftsbeauftragte Jutta Gölkel sowie Pfarrerin Susanne Vogt, die dazu noch im Anschluss an den Bürgermeisterempfang von Vertretern des Lokalfernsehens CTV befragt wurden.
Die vier Tage des Aufenthalts bei der ungarischen Partnergemeinde waren angefüllt mit einem Gottesdienst, täglichen kurzen Andachten, der Besichtigung von Kirchen und Sehenswürdigkeiten in Cegléd, am Sitz des Dekanats in Szolnok sowie in der Hauptstadt Budapest. Auch beim gemeinsamen Essen mit eigens dafür vorbereiteten ungarischen Spezialitäten gab es einen in mehreren Sprachen geführten regen Gedankenaustausch über die beiderseitige Arbeit der Kirchen, die Ökumene und das geplante Jugendtreffen in diesem Sommer.
Mit einem besonderen Gastgeschenk nahm die Mühldorfer Gemeinde Bezug auf die bevorstehende Erneuerung der Orgel in der Erlöserkirche. Herbert Gölkel als Erster Vorstand des Orgel-Fördervereins übergab drei kunstvoll auf einer Holztafel befestigte, ausgediente Orgelpfeifen, die mit ihren Tönen C, E, G für die Anfangsbuchstaben der Partnerstadt Cegléd stehen. Pfarrer Zoltán Pétér, der während des Besuchs der Gäste tatkräftig von Übersetzerin und Organisatorin Szilvia Sébok sowie weiteren Gemeindemitgliedern unterstützt wurde, bedankte sich auf vielfältige Weise. So sorgten er und sein Team für eine hervorragende Betreuung der deutschen Besucher, die größtenteils in Familien untergebracht waren. Die ungarische Gemeinde bot ihnen ein abwechslungsreiches Programm, zu dessen Höhepunkten u. a. ein Kennenlernabend mit gemeinsamen Gesang, ein interessanter Besuch im Cegléder Schlagzeug-Museum, ein extra organisiertes kleines Konzert des
Kirchenchores sowie des namhaften Organisten Balázs Szabo auf der original nachgebauten Bach-Orgel in der evangelischen Kirche zählten. Bei allen Begegnungen waren die menschliche Wärme und das Verstehen über Ländergrenzen hinweg spürbar, so dass Pfarrerin Vogt bewusst die Liebe zum Nächsten, Vertrauen und Freundschaft in den Mittelpunkt ihrer Predigt beim Abschlussgottesdienst in Cegléd rückte. Einer der Kirchenvorstände der Partnergemeinde brachte es schließlich auf den Punkt, als er zum Abschied die Hoffnung aller auf eine weiter gelingende Partnerschaft in die lutherischen Worte aus dem bekannten Kirchenlied fasste und sagte: „Eine feste Burg ist unser Gott“.
An die ungarische Partnergemeinde erging bereits jetzt eine Einladung zum Gegenbesuch Anfang Oktober dieses Jahres, denn dann können die Cegléder Gäste miterleben, wie das Gebäude der Mühldorfer Erlöserkirche nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder eröffnet wird.
Christiane Kretschko