Folgendes Interview hat Boris Hillmann nach der Einführung von Marianne Lorenz als Jugenddiakonin für unsere Gemeinde geführt
Frau Lorenz, wie wurden Sie hier von den Jugendlichen und den Gemeindemitgliedern aufgenommen?
Absolut herzlich und liebevoll. Da die Planstelle den Umfang einer halben Stelle hat – die andere halbe Stelle bin ich für das Dekanat Traunstein als Dekanatsjugendreferentin in mehreren Landkreisen tätig – natürlich auch erwartungsvoll.
Sie sind heute als Diakonin eingeführt worden. Was dürfen sich unsere Leser darunter vorstellen?
Wir versuchen als Gemeinschaft den geistlichen Auftrag mit dem sozialen Auftrag des Christentums und damit den Dienst am Menschen zu verbinden. Entsprechend weit gefächert war die sechsjährige Ausbildung. Sie umfasste in meinem Fall eine Ausbildung zur Erzieherin, so wie ein Bachelorstudium inklusive theologischer Ausbildung.
Haben Sie diesen langen und sicherlich manchmal steinigen Weg gleich nach der Schule gemacht?
Aber nein. Zunächst habe ich Fremdsprachensekretärin gelernt, war als Au Pair in den Staaten, habe mich in der Jugendarbeit engagiert unter anderem mit Theaterprojekten. Als ich mich dann entschloss nochmals alle vermeintlichen Sicherheiten aufzugeben und während der Ausbildung in Rummelsberg gemeinsam mit anderen in einem Haus zu wohnen, waren meine Eltern – wie Eltern halt so sind – zunächst wohl etwas skeptisch. Jetzt sind sie, glaube ich, stolz…
Welche Ziele streben Sie in der Jugendarbeit an?
Kirche soll für junge Menschen als lebendige Gemeinschaft erlebt werden oder wie die Jugendlichen sagen würden, weniger verstaubt sein. Ich möchte Sie ermutigen auch kritische Fragen zu stellen, offen zu sein für unterschiedliche Lebensentwürfe sowie unterschiedlichste soziale Hintergründe und Erfahrungen. Nicht zuletzt sollen junge Menschen eigene Projekte hier in der Gemeinde anpacken und damit einen Platz im Gemeindeleben finden. Hierbei möchte ich Sie unterstützen, dass sie sich entwickeln können. Gibt es schon erste Projekte? Ja. Wir wollen – das Einverständnis des Kirchenvorstandes vorausgesetzt – im Gemeindehaus einen eigenen Raum im Dachgeschoss mit den Jugendlichen gemeinsam herrichten und gestalten. Ein Jugendgottesdienst, Sonntagsbrunch sowie Freizeiten sind in der Planung. Und wenn jemand uns eine Gitarre stiften könnte, würden wir uns freuen.
Smartphones und Facebook spielen im Alltag junger Menschen eine große Rolle…
Absolut. Deshalb kann man sich mit uns unter Evang. Jugend im Dekanat Traunstein bei Facebook austauschen und kommunizieren.