Cegléd – Ungarn

Zurzeit ruht diese Partnerschaft.

Wer die Partnerschaft wieder mit Leben füllen möchte, möge sich gerne ans Pfarramt melden

 

Informationen und Treffen rund um die Kirchenpartnerschaft mit  Cegléd in Ungarn.

Interessenten für diese Partnerschaft können sich im Pfarramt melden.

Die Cegleder evangelische Kirche

Cegléd, etwa 80 Km südöstlich von Budapest gelegen, ist seit 2005 eine Gemeinde, mit der vor allem der Mühldorfer Teil unserer Kirchengemeinde intensivere Beziehungen pflegt. Das hat seine Ursache darin, dass Cegléd zugleich eine der Partnerstädte von Mühldorf ist. Auf diesem Weg kam auch der erste Kontakt zu der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde dort zu Stande. Heute finden jählich ca. 2 gegenseitige Besuche von Gruppen und Kreisen statt. Darüber hinaus haben sich eine Reihe privater Kontakte ergeben. Hier können Sie den Bericht einer Reise aus dem Jahr 2005 lesen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen (Das Gemeindehaus, von dem im Bericht die Rede ist, ist in der Zwischenzeit gebaut und auch die Pfarrersfamilie hat ein neues Zuhause).

Freitag morgen um 08.00 Uhr startete eine kleine Gruppe im Bus der evangelischen Kirche von Mühldorf nach Ungarn. Frau Pfarrerin Dommel-Beneker mit den Kirchenvorständen Friedrich Debus und Stephanie Fischberger sowie den Gemeindemitgliedern Johanna Friedlein und Jutta Gölkel machten sich auf den Weg in Mühldorfs Partnerstadt Cegléd nahe Budapest. Wir waren eingeladen zu einem Gegenbesuch vom Pfarrer der kleinen evangelischen Gemeinde (Mitglieder ca. 300) in Ungarn, Zoltan Petér. Er und einige Mitglieder hatten uns bereits im Mai dieses Jahres einen ersten Besuch abgestattet.

Beim ersten Besuch der Cegléder: Vertrauensmann B. Schröder (mit Bild), Pfrin. Dommel-Beneker, Pfr. Zoltan Pétér aus Cegéd

Gegen 17.00 Uhr stießen wir auf die unscheinbare Holztüre des evangelischen Gemeindehauses in Cegléd. Freudig wurden wir vom Pfarrer, seiner Frau, den beiden kleinen Kindern und vielen anderen Gemeindemitgliedern begrüßt. Wir verbrachten den Abend damit, uns gegenseitig von unseren Gemeinden zu erzählen.

Der nächste Tag begann um 09.00 Uhr in der evangelischen Kirche, die mit ihren gelb getönten Fenstern den Eindruck eines sonnendurchfluteten Raumes vermittelt. Warm und gemütlich. Im Winter ist sie wegen der schwachen Heizanlage leider nicht benutzbar. Der Gottesdienst wird dann im kleinen Gemeindehaus, welches auch Lebensraum der Pfarrersfamilie ist, abgehalten.

Der nächste Tag begann um 09.00 Uhr in der evangelischen Kirche, die mit ihren gelb getönten Fenstern den Eindruck eines sonnendurchfluteten Raumes vermittelt. Warm und gemütlich. Im Winter ist sie wegen der schwachen Heizanlage leider nicht benutzbar. Der Gottesdienst wird dann im kleinen Gemeindehaus, welches auch Lebensraum der Pfarrersfamilie ist, abgehalten.

Pfarrer Zoltan erzählte uns anhand von Fotos und Urkunden die Geschichte der evangelischen Gemeinde, die bereits seit 1802 besteht, und der Kirche, die 1896 eingeweiht wurde. Erstaunlich, dass die Kirche sogar eine Schule und seitlich der Kirche etliche große, lang gestreckte Gebäude besaß, die heute Staatseigentum sind. Eine Entschädigung erfolgt jedoch jetzt, das Geld soll zum Bau eines neuen Gemeindehauses und einer Pfarrwohnung verwendet werden.

Wir durften auch noch die katholische Kirche mit ihren reichen Deckengemälden bestaunen, und erhielten eine Führung in der evangelisch-reformierten Kirche, die mit ihren großen Kuppeln und 2500 Sitzplätzen als die größte Mitteleuropas bezeichnet wird. Über 100 schmale Treppchen und Stufen führten uns hinauf zum Glockenturm, von wo aus wir einen Blick über die gesamte Stadt Cegléd genießen durften. Über ein Dach kletterten wir ohne weitere Sicherungen und ohne Rücksicht auf Höhenangst in etwas 25 Metern über dem Boden (3 anwesende Pfarrer schienen uns eine gute Versicherung) hinüber zu einem Fenster in der Kirchenkuppel. Von dort aus konnten wir einen Blick hinunter in das beeindruckende Innere der Kirche werfen.

Zu Besuch bei der großen reformierten

Im großen Gemeindehaus, das etwa 300 Menschen Platz bietet, erklärte uns der Pfarrer jedoch mit großem Bedauern, dass von den vormals 15.000 Reformierten heute  nur noch ca 150 Menschen am Gottesdienst teilnehmen. Da auch hier die Heizung nicht den großen Raum richtig erwärmen kann und die Kosten immens sind, wird der Gottesdienst im Winter

für ca. ein halbes Jahr ebenfalls in den Gemeindesaal  verlegt. Auch hier wird die Kirche, wie bei den Evangelischen, nur an Weihnachten für einen stattfindenden Gottesdienst beheizt und geöffnet.

Unser Weg führte uns weiter durch die etwas verschlafen wirkende Kleinstadt Cegléd mit etwa 40.000 Einwohnern. Wir erfuhren die Geschichte der Stadt, von der Gründung vor etwa 650 Jahren, über den Bauernaufstand im Jahre 1848 bis heute.

Zu Besuch in Budapest (auf der Fischerbastei)Nach dem Mittagessen ging es in die etwa 75 km entfernt liegende Hauptstadt Budapest. Stephansdom, Fischerbastei, das Parlament, Opernhaus und eine Tropfsteinhöhle am Rande von Budapest waren hier die Stationen. Szilvia Thom, eine der Gastgeberinnen, wusste auf jede Frage eine Antwort, sie erklärte uns geduldig und untermalt mit vielen Geschichten die vielen Sehenswürdigkeiten. Ein Abendessen in den Familien rundete den gelungenen Tag ab.

Der Sonntagmorgen begann mit dem Gottesdienst. Frau Dommel-Beneker und Zoltan Petér hielten ihn gemeinsam ab, die Predigten wurden jeweils in ungarisch und deutsch von Szilvia Thom übesetzt und vorgetragen. Unsere Pfarrer  verliehen dem Wunsch Ausdruck, dass sich der Friede unter den Völkern mit gegenseitigem Kennenlernen stärken ließe, dass mit unseren Besuchen und dem sich Näherkommen auf einer menschlichen, christlichen Ebene ein guter Anfang für unsere Partnergemeinden gemacht sei. Ein Programm zum Ablauf des Gottesdienstes bezog uns mit in die ungarische Gemeinde ein, und so konnten wir sogar die Lieder im Gesangbuch, deren Melodien uns vertraut waren (sprachlich natürlich mehr schlecht als recht) freudig mitsingen.

Nach dem gemeinsamen Segen und einem Schlusslied überreichten wir der Gemeinde, dem Pfarrer und dem Kirchenvorsteher Istvan (dessen Wunsch erfüllt wurde und  dessen langjähriger Einsatz, Kontakt zu einer deutschen evangelischen Gemeinde zu knüpfen, nun Früchte getragen hatte) unser Gastgeschenk, ein gerahmtes Bild unserer Erlöserkirche. Mit dem Versprechen, dieses Bild im Gemeinderaum aufzuhängen und sich damit immer an uns zu erinnern, wurde der Gottesdienst beendet. Ein reichhaltiges Mittagessen im besten Restaurant am Platz, an welchem auch etliche Gemeindeglieder teilnahmen, schloss sich an.

Abschiedsfoto

Gegen 14.00 Uhr mussten wir leider zum Heimweg aufbrechen. Nach vielen Gesprächen in deutsch, ungarisch, russisch und englisch, wurden wir mit herzlichen Umarmungen der neu gewonnenen Freunde, und mit Gottes Segen für eine unfallfreie Heimfahrt verabschiedet.

Müde, jedoch glücklich und dankbar, dass wir dabei sein durften, kamen wir gegen 22.00 Uhr wieder zu Hause in Mühldorf an. Mitgebracht haben wir  Freude und Dankbarkeit, das Wissen, dass fremde Menschen uns in ihre Häuser aufnahmen, uns mit ihrer ungarischen Gastfreundlichkeit und Wärme versorgten, wir Freunde fanden. Mit der Erfahrung, dass Christen sich auch in einer Minderheit zu ihrem Glauben bekennen, dafür leben und sich für den Frieden und die Völkerverständigung einsetzen.  Danke an unsere ungarischen Gastgeber, danke an Cegléd, danke an unsere Pfarrer!

Mühldorf, den 17.10.2005
Jutta Gölkel

Informationen aus der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Mühldorf