In den 90er Jahren vollzog sich eine bemerkenswerte Wandlung innerhalb der Mühldorfer Kirchengemeinde. Waren es zuvor einheimische Evangelische, Flüchtlinge und auch Berliner Rentner, die ihren Ruhestand nach Oberbayern verlegen, die die Gemeinde prägten, so wuchsen der Gemeinde nun viele junge Familien zu.
München und seine Arbeitsplätze sind nur eine knappe Zugstunde entfernt. Für viele junge Familien wurde Mühldorf zu dem Ort, der auf der Schnittlinie zwischen bezahlbarem Baugrund und aktzeptabler Entfernung zum High-Tech-Arbeitsplatz liegt.
Der Mühldorfer Norden erschien in den 90er Jahren als ein einziges Baugebiet.
Dies galt für Mühldorf und ebenso für die an der Bahnlienie gelegenen Ortschaften Ampfing, Schwindegg und deren Einzugsgebiet. Der Anteil der Evangelischen an den Neuzuziehenden war überdurchschnittlich hoch.
Viele kamen aus dem überwiegend evangelischen Norddeutschland.
Nicht zu vergessen ist auch eine erhebliche Zahl deutschstämmiger Aussiedler aus den GUS-Staaten, die in Mühldorf und Umgebung ein Zuhause fanden und finden, sowie eine erkleckliche Anzahl Siebenbürger Sachsen, die in Ampfing und Umgebung eine neue Heimat fanden.
Zur Zeit scheint der Boom, auch auf Grund der lahmenden Konjunktur, ein wenig eingebrochen. Doch ist mit dem Bau der Autobahn und dem zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie nach München mit weiteren Zuzügen zu rechnen.