Pfarrerin Marie-Catherine Schobel

Grüß Gott liebe Gemeinde,

mein Name ist Marie-Catherine Schobel und ich freue mich darauf, ab März 2023 die 2. Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Mühldorf am Inn zu übernehmen. Auf meiner neuen Stelle werde ich als Pfarrerin für den zweiten Sprengel mit den Zentralorten Ampfing und Schwindegg zuständig sein. Ich freue mich mit ganzem Herzen auf meine neue Aufgabe und darauf, Sie kennenzulernen! Ich bringe mein offenes Herz, mein Gottvertrauen und meine Familie mit, die mich in meinem Glauben und in meinem Wirken stärkt.

Geboren bin ich in Trostberg, aber schon in meinem zweiten Lebensjahr bin ich mit meinen Eltern und Geschwistern von Traunreut nach München gezogen und sozusagen als Münchner Kindl aufgewachsen. Die Theologie, das Leben und die Liebe dazu haben mich über München und Stationen in Schottland, in Neuendettelsau und im Dekanat Fürstenfeldbruck zu der Pfarrerin werden lassen, die ich heute bin. Noch weiß ich gar nicht so lange, dass ich bei Ihnen Pfarrerin auf der 2. Pfarrstelle werde.

Eigentlich hätte ich noch etwas Zeit gehabt auf meiner bisherigen Stelle in Puchheim. Erst im Sommer 2024 wird meine bisherige 2. Pfarr-stelle in Puchheim im Zuge der Landesstellenplanung der Bayerischen Landeskirche gekürzt werden. Doch die ausgeschriebene „Pfarrstelle Mühldorf II“ ist mir dann schon jetzt über den Weg gelaufen und die Ausschreibung dafür hat mein Herz getroffen. Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Momentan bin ich noch damit beschäftigt, auf meiner bisherigen Stelle in Puchheim alles gut abzuschließen und dankbar für meine Zeit dort, mit schönen Erinnerungen im Gepäck, Abschied zu nehmen. Es wird ein Aufbruch mit vollem Herzen, Vorfreude, sehr vielen Umzugskisten, zu erledigenden Renovierungs-arbeiten…

Viel zu organisieren in kurzer Zeit und dann endlich mit meiner Familie ankommen: die Menschen vor Ort bei Ihnen und ein neues Terrain kennenlernen.

Im ersten Gespräch mit der Ersten Pfarrerin der Kirchengemeinde, Anita Leonhardt, dem Kirchenvorstand sowie Frau Anneliese Miess habe ich schon einen herzlichen Eindruck erhalten dürfen. Und Sie sind in Mühldorf – Ampfing – Schwindegg eine präsente Kirchengemeinde mit engagierten Ehrenamtlichen. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit und wünsche mir, dass wir in gutem Kontakt miteinander sein werden!

Ich weiß, dass die Herausforderungen als Kirchengemeinde nicht gerade klein sind: Ressourcen sind knapp und werden es noch mehr – personell und finanziell. Die Kirchenmitgliedschaft nimmt ab und Ehrenamtliche werden oft händeringend gesucht. In meinem Unterwegssein an verschiedenen Orten sind die wesentlichen Dinge meines Lebens, so glaube ich, nicht aus mir selbst gekommen, sondern auf mich zugekommen. Schönes und auch Schweres. Gemeinschaftliche Zuversicht im Neuen und im Schweren hat mich getragen. Lassen wir uns auch als Christinnen und Christen unser Herz nicht trüben von düsteren Bildern einer Kirche von Morgen. Lassen Sie uns zuversichtlich Bilder von Gott und von seinem Reich, das wir zusammen sind, zeichnen. Ich sehe, wie viele Menschen mit Herzblut jetzt schon dabei mitarbeiten und wie viele Ehrenamtliche in der Gemeinde bei Ihnen mithelfen. Wir brauchen uns nicht entmutigen lassen. Mit Gottes Hilfe werden wir gemeinsam Bewährtes pflegen, Neues ausprobieren, auch mal zurückrudern müssen, dabei aber wertschätzen und neu aufstehen.

Es braucht auch sicherlich etwas Geduld, bis ich in die Aufgaben auf neuem Terrain, an neuen Orten hineinwachse. Es braucht auch Geduld, bis wir im Pfarrerinnen-Team die Aufgaben im Jahreskreis besprochen haben, unsere Eigenheiten kennen. Und es braucht Geduld, bis Kontakte geknüpft sind. Denn Vertrauen muss erst einmal wachsen können – auch das zwischen Ihnen und mir. Ich freue mich darauf, mich mit Ihnen auf den Weg zu machen!

Mein Dienst als Pfarrerin erfüllt mich immer wieder aufs Neue. Als Pfarrerin, so sehe ich es, bin ich Lebensbegleiterin, Teamplayerin, die gemeinsam mit anderen Gottes Spuren im Alltag sucht und Veränderungen segnet. Da kann ich Raum geben, das Leben zu bejubeln und in schweren Zeiten mit ihnen zu beten, zu klagen und zu hoffen.

Besonders Gottesdienste mit Ihnen sind mir eine Herzensangelegenheit. Ich habe Freude daran nachzuspüren, wo sich Geschichten des Glaubens ereignen, wo Sehnsucht danach herrscht und wir besondere Worte dafür brauchen. Christin, also Nachfolgerin Jesu in einer Gemeinde zu sein, bedeutet für mich, immer wieder neu mit dem Evangelium zu ringen, sich daran zu freuen, es zu leben, auch an seinen Ansprüchen zu scheitern, und zu wissen, dass Gott mich trotzdem liebt. Mir ist ein Klima wichtig, in dem es okay ist, auszuprobieren, ehrlich zu sein, Fehler zu machen, verletzlich zu sein, Vergebung zu erleben und es neu zu versuchen. Das ist für mich gelebte Gnade Gottes. Dabei hoffe ich auch, viel mit Ihnen zu lachen, denn ich liebe Lachen, Menschen, die mich zum Lachen bringen, mit denen ich lachen und Humor teilen kann.

Neugierig bin ich auf das, was Ihnen als Gemeindegliedern wichtig ist und Sie bewegt – ganz egal ob Sie sich mit Kirche eng verbunden sehen, Suchende sind, zweifeln oder eher locker oder auf Distanz dabei sind. Ob bei Jung oder Alt, bei den verschiedenen Übergängen des Lebens, in Freud und Leid. Oder bei ganz anderen Begegnungen.

Auch der Bildungsraum Schule ist ein großer Arbeitsbereich von Pfarrerinnen und Pfarrern, im Austausch mit Schülerinnen und Schülern über Gott und all das, was einen unbedingt angeht. In all den verschiedenen Situationen will ich mit einem offenen Herzen auf Sie zugehen und hoffe, auf ebenso offene Herzen zu treffen. Ich freue mich, hier bald im Pfarrteam zu sein und Sie, liebe Gemeinde, in ganz unterschiedlichen Situationen persönlich kennenzulernen.

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an. (1. Samuel 16, 7)

Ihre Pfarrerin Marie-Catherine Schobel

Informationen aus der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Mühldorf